Katastrophenschutzverfahren der EU (UCPM)

Das allgemeine Ziel des Katastrophenschutzverfahrens der EU besteht darin, die Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten, sechs Teilnehmerstaaten und dem Vereinigten Königreich zu verbessern. Wenn das Ausmaß einer Notsituation die Reaktionsfähigkeit eines Landes übersteigt, kann dieses Land über das Verfahren Hilfe anfordern.

Katastrophenschutzverfahren der EU (UCPM)

Das allgemeine Ziel des Katastrophenschutzverfahrens der EU (EU Civil Protection Mechanism, UCPM) besteht darin, die Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten, sechs Teilnehmerstaaten (Nordmazedonien, Island, Norwegen, Montenegro, Serbien und Türkei) und dem Vereinigten Königreich im Bereich des Zivilschutzes zu stärken, um die Katastrophenabwehr, -vorsorge und -bewältigung zu verbessern. Wenn das Ausmaß einer Notsituation die Reaktionsfähigkeit eines Landes übersteigt, kann Letzteres über das Verfahren Hilfe anfordern. Mit diesem Verfahren kommt der Europäischen Kommission eine Schlüsselrolle bei der Koordinierung der Reaktion auf Katastrophen in Europa und anderswo zu.

Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC)

Das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (Emergency Response Coordination Centre, ERCC) ist das Herzstück des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union und koordiniert die Hilfslieferungen an die von Katastrophen betroffenen Länder, insbesondere Hilfsgüter, Fachwissen, Teams des Zivilschutzes und Spezialausrüstung. Das Zentrum sorgt für die rasche Bereitstellung der Soforthilfe und dient als Koordinationsplattform zwischen allen im UCPM aktiven Ländern, dem betroffenen Land und Experten in Sachen Zivilschutz und humanitäre Hilfe. Das Zentrum ist rund um die Uhr einsatzbereit und kann jedem Land innerhalb oder außerhalb der EU, das von einer schweren Katastrophe betroffen ist, auf Ersuchen der nationalen Behörden oder einer UN-Einrichtung helfen.

Europäischer Katastrophenschutz-Pool (European Civil Protection Pool)

Der Europäische Katastrophenschutz-Pool (ehemals Voluntary Pool) wurde geschaffen, um die europäische Zusammenarbeit im Zivilschutz zu stärken und eine schnellere, besser koordinierte und effektivere europäische Reaktion auf Naturkatastrophen und vom Menschen verursachte Katastrophen zu ermöglichen. Dieser Pool umfasst die Ressourcen der Länder, die im Rahmen des UCPM aktiv sind und die in einem Katastrophengebiet sofort eingesetzt werden können. Dabei kann es sich um medizinische Teams, Rettungsteams, Experten, spezialisiertes Material oder Transportmittel handeln. Sobald eine Katastrophe eintritt und ein Hilfeersuchen über das europäische Katastrophenschutz­verfahren eingeht, kann der Pool für Hilfseinsätze mobilisiert werden.

Belgien beteiligt sich an diesem Pool. Der Zivilschutz verfügt über folgende Module, die von der EU zertifiziert sind bzw. werden: High Capacity Pumping (HCP) und Flood Rescue Using Boats (FRUB).

RescEU

Im März 2019 hat die EU alle Bestandteile ihres Katastrophenschutzmanagements verstärkt, indem sie ihr Katastrophenschutzverfahren überarbeitete. Aus diesem Prozess ist RescEU entstanden, das sowohl den Schutz der Bürger vor Katastrophen als auch den Umgang mit neuartigen Risiken verbessern soll. RescEU umfasst eine neue Kapazitätsreserve (die "RescEU-Reserve"), die ursprünglich aus Löschflugzeugen und Hubschraubern bestand. RescEU wird sich jedoch nicht auf Waldbrände beschränken, da das Verfahren auch eine Reaktion auf andere Bedrohungen, wie medizinische Notfälle oder chemische, biologische, radiologische und nukleare Zwischenfälle, beinhalten sollte.